Die Umbrüche in der katholischen Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil haben gerade im Bereich der Klosterbibliotheken tiefe Einschnitte verursacht. Dergleichen kommt aber auch im Bereich der Staatsverwaltung vor. Ein gutes Beispiel ist die Postreform, also die Umwandlung der ehemaligen Behörde Deutsche Bundespost in drei Aktiengesellschaften.
Auf der Webseite des Bundes Deutscher Philatelisten findet sich ein Papier von Otto Gleixner mit dem Titel „Wie und wo finde ich philatelistische Literatur?“
Volltext
Hier ein sehr deutliches Zitat:
„Bei uns wird man für die Zeit der Bundesrepublik bei der Post nichts, aber auch gar nichts mehr finden. Mit der Postreform und der damit verbundenen Umwandlung in eine AG wurden von sämtlichen Postdienststellen in Deutschland alle, aber wirklich auch alle, Unterlagen vernichtet. Sie brauchen also nicht zu ihrem nächsten größeren Postamt oder zur OPD - Verzeihung die heißen ja schon lange nicht mehr so- gehen um dort etwas zu suchen, es ist nichts mehr da.“
Man muss dann also in Bibliotheken gehen, sofern dort überhaupt nennenswerte postalische Literatur vorhanden ist. Wer etwa Loseblattsammlungen zum älteren Postrecht sucht, sollte sich vielleicht besser vertrauensvoll an eBay wenden und auf die Autarkie des eigenen Bestandes setzen ...
Gleixner redet in Bezug auf Bibliothekare übrigens wenig charmanten Klartext:
„Als nächsten Schritt versuchen Sie der Auskunft klar zu machen was Sie suchen. Sie müssen dabei davon ausgehen, dass Sie keinen versierten Philatelisten sondern einen absoluten Laien vor sich haben, nämlich einen Bibliothekar oder Archivar oder Ähnliches, der in ganz anderen Kategorien denkt wie wir. Sie müssen ihm in einfachen und klaren Worten ihr philatelistisches Problem klar machen.“
Also: Einfache Hauptsätze, wenig Fremdworte. #Informationsspezialisten :)