Sonntag, 12. Februar 2017

Warum Aussondern nicht funktioniert.

Jeder kennt das: Man hat zu viele Bücher. Und man weiß, dass man viele Bücher nie mehr in die Hand nehmen, geschweige denn in ihnen lesen wird.

Was liegt da näher, als die überflüssigen Werke einfach auszusondern? 

Unabhängig von der gar nicht so leicht zu beantwortbaren Frage, wohin mit den vielen Büchern (wegwerfen, als Geschenk aufnötigen, verkaufen), einfach ist das Aussondern nicht. Das hat memotechnische Gründe.

Bevor ich nämlich ein Buch aussondere, sehe ich es mir genauer an, prüfe seinen Inhalt, wäge ab. Dieses unvermeidliche und notwendige Nachdenken über das Buch hinterlässt eine tückische, zunächst ganz unmerkliche Spur in meinem Gedächtnis.  

Viele Monate, vielleicht sogar Jahre später, meldet sich das ausgesonderte Buch wieder zurück, weil unser Gedächtnis plötzlich einen Zusammenhang findet zu einem für uns aktuellen Thema. 

JETZT hätten wir das Buch gerne. Aber jetzt ist es zu spät.

Daraus folgt dreierlei:

1. Beim Aussondern macht man immer Fehler.

2. Man sollte sich einfach einmal für seine lange nicht mehr betrachteten Bücher interessieren oder sich generell mehr mit dem eigenen Bestand beschäftigen. Hier wird man überrascht sein, welche spannenden Anregungen unentdeckt in den Regalen schlummern.

3. Letztlich ist Aussondern sinnlos. :)