"Für mich ist die Bibliothek in ihrem Wesen eine wissenschaftliche Anstalt, ein Ort des Forschens unter den Büchern, eine humane Einrichtung also, der es um den Menschen geht. Eine Bibliothek ist nach meinem Verständnis mehr als ein Institut, das Bücher verleiht und den Bibliothekar oft zu einem Knecht seiner Benutzer macht. Vielmehr soll er sich aktiv an der wissenschaftlichen Nutzung beteiligen. Er ist sein erster Benutzer, so hochmütig das klingen mag. Er kennt schließlich seine Bücherbestände am besten, oder sollte sie jedenfalls kennen. Nur so kann er dem einzelnen Wissenschaftler Anregungen vermitteln und seiner Fachdisziplin sogar Impulse geben."
Paul Raabe, Bibliosibirsk oder Mitten in Deutschland - Jahre in Wolfenbüttel, Zürich 1992, S. 135 f.
Nach 30 Jahren immer noch aktuell. Heute reden wir von forschungsnahen Dienstleistungen. Glaubwürdig können solche Dienstleistungen nur forschungsnahe Bibliotheksmenschen entwickeln.